Wasserfilter

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Sauberes Wasser auf Tour – welche Filter-Variante passt zu dir?

Ob du nun tagelang durch die Berge ziehst, am See campst oder einfach nur deine Ruhe draußen im Grünen suchst – eines brauchst du immer: Wasser. Und zwar nicht irgendeins, sondern sauberes, sicheres Trinkwasser.

Ich hab auf meinen Touren einiges ausprobiert: Von High-End-Pumpfiltern über superleichte Gravitationssysteme bis hin zu kleinen Tabletten, die auf magische Weise aus Bachwasser etwas Trinkbares machen. Drei Methoden haben sich für mich ganz besonders bewährt – je nachdem, wo ich bin, wie lange ich unterwegs bin und mit wem.

MSR Guardian – wenn’s hart auf hart kommt

Wenn ich in anspruchsvollem Gelände unterwegs bin – weit weg von Zivilisation, mit trübem Wasser und ohne Plan B – dann nehm ich den MSR Guardian Purifier mit.

Das Ding ist ein echtes Arbeitstier. Mit einem Gewicht von 490 g ist er zwar nicht der leichteste, aber dafür ein wahres Kraftpaket. Er pumpt in kurzer Zeit 2,5 Liter pro Minute und filtert nicht nur Bakterien und Protozoen, sondern auch Viren – was vor allem in tropischen Regionen oder nach Überschwemmungen ein Thema sein kann. Ich hab schon matschige Pfützen damit gefiltert, bei denen ich vorher nicht sicher war, ob ich da Wasser oder Lebensraum entnehme. Danach war’s glasklar und schmeckte besser als erwartet.

Er ist robust wie ein Outdoor-Jeep, selbstreinigend beim Pumpen und überlebt sogar die winterlichen Temperaturen, ohne kaputt zu gehen – bis -29°C. Und das Beste: Der Filter hat eine Lebensdauer von über 10.000 Litern – das bedeutet, er kann dich über Jahre hinweg zuverlässig begleiten. Für Gruppen ist er Gold wert – einer pumpt, alle trinken. Und ja: Er ist groß, schwer und teuer. Aber wenn man zu zweit oder zu dritt unterwegs ist, kann man das Gewicht fair aufteilen.

Kurz gesagt: Wenn’s richtig wild wird, kommt der Guardian mit.

Versa Flow + CNOC Beutel – easy going auf Solo-Tour

Ganz anders sieht’s bei meinen Solo-Abenteuern aus. Da will ich leicht unterwegs sein, mich treiben lassen. Für solche Touren ist der Versa Flow Filter mit dem CNOC Vecto Beutel mein Lieblings-Duo.

Der Versa Flow Filter wiegt nur 59 g – fast so wenig wie mein Mittagssnack – und ist damit ein echtes Leichtgewicht, das kaum auffällt. In Kombination mit dem CNOC Vecto Beutel, der 2,5 Liter fasst und sich dank seiner Flexibilität super klein verpacken lässt, wird der Filter zum genialen Gravitationsfilter. Einfach den Beutel befüllen, in den Baum hängen, warten – fertig. Das Ganze lässt sich so kompakt verstauen, dass es in jeder Tasche Platz findet. Ideal für die Mittagspause oder den Lageraufbau am Abend.

Er filtert zuverlässig Bakterien und Protozoen mit einer Filterleistung von 1 Liter pro Minute – für mich als Soloreisenden eine perfekte Geschwindigkeit. Allerdings ist der Versa Flow gegen Viren machtlos, was in Europa meist kein Problem ist. Für Regionen mit hoher Virenbelastung ist er also eher nicht die erste Wahl. Der Filter hat eine Lebensdauer von 1.000 Litern, was für viele Solo-Touren mehr als ausreichend ist.

Ein kleiner Wermutstropfen: Frost verträgt er gar nicht. Wenn’s kalt wird, musst du ihn nachts warm einpacken, sonst war’s das. Wer also bei winterlichen Temperaturen unterwegs ist, sollte diesen Filter vielleicht lieber im Frühjahr und Sommer nutzen.

Trotzdem: Für normale Touren bei Plusgraden und klaren Bächen – absolut top.

Aquamarina Tabletten – leicht, einfach, sicher

Und dann gibt’s da noch die Mini-Variante: Wasserreinigungstabletten. Sie wiegen fast nichts, passen in jede Hosentasche und sind kinderleicht in der Anwendung: Tablette ins Wasser, warten – fertig. Kein Pumpen, kein Filter verstopft, kein Schnickschnack.

Ich hab die Aquamarina Tabs schon oft als Backup dabeigehabt – oder wenn ich bewusst ultraleicht reisen wollte. Sie machen das Wasser keimfrei, auch Viren haben keine Chance. Geschmacklich? Klar, ein Hauch Chemie bleibt, aber verglichen mit anderen Marken ist Aquamarina echt mild.

Was sie nicht können: Das Wasser klar machen. Wenn’s vorher trüb war, bleibt’s auch trüb. Sie filtern nichts, sie desinfizieren nur.

Für alle, die minimalistisch und leicht unterwegs sein wollen – oder einfach eine Reserve für den Notfall suchen – sind sie super.

Und jetzt?

Jede Methode hat ihren Platz im Rucksack. Ich frag mich vor jeder Tour:

  • Bin ich allein oder in der Gruppe?

  • Wird’s kalt oder bleib ich im Warmen?

  • Wie wahrscheinlich ist es, dass das Wasser richtig dreckig ist?

  • Muss ich Gewicht sparen?

Meine Faustregel:
Große Tour mit viel Risiko? MSR Guardian.
Leicht und solo? Versa Flow mit CNOC.
Ultraleicht oder Backup? Aquamarina Tabs.

Denn am Ende ist sauberes Wasser draußen keine Nebensache – es ist die Grundlage für jede gute Tour.

Hast du auch deinen Lieblingsfilter? Oder hast du mal einen richtigen Fehlgriff gemacht? Lass gern einen Kommentar da – ich bin gespannt, was bei dir im Rucksack landet!

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