Wildapotheke

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Die grünen Helfer direkt am Wegesrand

Du bist unterwegs, hast dich dumm geschnitten oder dir eine Schürfwunde zugezogen. Kein Pflaster dabei? Keine Sorge – die Natur hat alles, was du brauchst.

Drei Pflanzen, die du sicher am Wegesrand findest und die echte Wunderheiler sind: Breitwegerich, Spitzwegerich und Schafgarbe. Sie wirken antibakteriell, entzündungshemmend und helfen, kleine Wunden schnell zu heilen.

1. Breitwegerich (Plantago major) – der sanfte Helfer:

  • Erkennungsmerkmale: Breite, eiförmige Blätter mit klar sichtbaren Längsadern

  • Wirkung: Blutstillend, entzündungshemmend, desinfizierend

  • Anwendung: Ideal für Pflaster bei kleineren Schnitten und Schürfwunden

2. Spitzwegerich (Plantago lanceolata) – der starke Bruder:

  • Erkennungsmerkmale: Schmalere, lanzettliche Blätter mit ebenfalls auffälligen Längsadern

  • Wirkung: Ähnlich wie Breitwegerich, aber auch stark entzündungshemmend bei Insektenstichen oder Hautreizungen

  • Anwendung: Perfekt bei schmerzhaften Stichen und Bissen, aber auch bei Wunden, die etwas stärker reinigen müssen

3. Schafgarbe (Achillea millefolium) – die Kriegerpflanze

  • Erkennungsmerkmale: Gefiederte, fein zerteilte Blätter – erinnern an Augenbrauen, weiße bis rosa Blüten in dichten Dolden, Stängel kantig und behaart, Charakteristischer, aromatischer Geruch beim Zerreiben der Blätter

  • Wirkung: Blutstillend, antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend

  • Anwendung: Bereits in den Schlachten der Antike eingesetzt, fördert die Schafgarbe die Wundheilung, lindert Schmerzen bei Schürfwunden und Insektenstichen und beruhigt gereizte Haut.

So machst du dein Naturpflaster:

  1. Sammle 1–2 frische Blätter von Breit- oder Spitzwegerich und wasche sie gründlich, um Schmutz und kleine Insekten zu entfernen.
  2. Klebe ein Blatt Breit- oder Spitzwegerich auf ein Stück Panzertape. Ritze eine gitterähnliche Struktur ins Blatt, damit die Säfte austreten. Dann kannst du das Panzertape-Wegerichpflaster direkt wie ein normales Pflaster auf die Wunde kleben.
  3. Alternativ, falls kein Panzertape zur Hand ist, zerkaue oder zerdrücke die Blätter des Wegerichs oder der Schafgarbe, bis der Saft austritt. Platziere die zerkauten oder zerdrückten Blätter auf einem weiteren Blatt und presse sie direkt auf die Wunde. Fixiere das natürliche Pflaster mit Gras, Rindenfasern, dünnen Wurzeln oder einer Schnur.

Einfache Regeln für das Sammeln von Wildpflanzen:

  1. Verwende nichts, was du nicht sicher kennst. Nutze nur Pflanzen, bei denen du ganz genau weißt, was sie sind.
  2. Schau dir die Umgebung genau an: Achte darauf, dass keine Gefahr durch Hundekot, Müll oder Abgase besteht.
  3. Berühre alles, bevor du es verwendest, um sicherzustellen, dass du keine allergische Reaktion bekommst oder um zu prüfen, ob die Pflanze sich richtig anfühlt bei der Pflanzenerkennung.
  4. Riech an allem, bevor du es verwendest. Achte auf ungewöhnliche oder unangenehme Gerüche. Riecht es, wie es riechen sollte, oder gibt es etwas auf der Pflanze, das nicht da sein sollte?
  5. Horch auf deine Umgebung: Sind Autos in der Nähe (Abgasablagerung auf der Pflanze), Hunde, die dort pinkeln oder kacken, oder landwirtschaftliche Sprühaktionen in der Nähe?
  6. Verwende nur kleine Mengen von allem, was du zum ersten Mal pflückst, um herauszufinden, ob du darauf allergisch reagierst.
  7. Mische keine Pflanzen, wenn du diese zum ersten Mal verwendest. So kannst du leichter herausfinden, welche Pflanze bei einer möglichen allergischen Reaktion verantwortlich ist.

Du willst mehr lernen und in Wildpflanzen richtig durchstarten?

Ob beim Wandern, Trekking oder auf deinen Outdoor-Abenteuern – immer wieder stellt uns die Natur vor Herausforderungen. Eine kleine Verletzung, ein verstimmter Magen oder plötzliche Erschöpfung können schnell zum Problem werden. Doch ich bin überzeugt: Gott hat in seiner unendlichen Weisheit für jedes gesundheitliche Anliegen eine Pflanze geschaffen.

Die Wildpflanzen, die uns scheinbar zufällig am Wegesrand begegnen, sind in Wahrheit Teil von Gottes wunderbarer Schöpfung – kleine Helfer, die uns genau dann zur Seite stehen, wenn wir sie brauchen. Sie wachsen nicht ohne Grund dort, wo wir sie finden. Sie sind Geschenke, die uns zeigen: Wir sind nicht allein.

In meiner Liste findest du die besten Pflanzen, die bei den häufigsten Beschwerden helfen können – von Wunden und Blasen über allergische Reaktionen bis hin zu Verdauungsproblemen. Ich habe sie nach Kategorien geordnet, damit du sie schnell wiederfindest, wenn du sie brauchst.

Ein persönlicher Tipp: Besorge dir ein gutes Buch wie „Essbare Wildpflanzen“ von Steffen Guido Fleischhauer und begib dich auf Entdeckungsreise durch Gottes Schöpfung. Übe das Finden, Bestimmen und Anwenden dieser Pflanzen – und du wirst staunen, wie viel Heilung in der Natur verborgen liegt. Denn wer mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt geht, erkennt: Gott hat vorgesorgt.

1. Verletzungen (z.B. Verstauchungen, Prellungen, Knochenbrüche)

  • Arnika (Arnica montana L.) – Teile: Blüten Anwendung: Zerdrücken & direkt auf Prellungen legen; ggf. Aufguss machen, abkühlen, als Umschlag.

  • Gewöhnlicher Steinklee (Melilotus officinalis L.) – Teile: Blätter & Blüten Anwendung: Frisch zerdrücken, als Umschlag auf Blutergüsse.

  • Zitter-Pappel (Populus tremula L.) – Teile: Rinde & Knospen Anwendung: Frisch zerdrücken, äußerlich auflegen; bei Knochenbeschwerden auch als Tee.

  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis agg.) – Teile: Blätter Anwendung: Zerdrückt auf kleinere Wunden oder in Teeform zur Wundheilung.

  • Großer Wiesenhopf (Sanguisorba officinalis L.) – Teile: Blätter, Wurzeln Anwendung: Tee zur inneren Wundbehandlung, äußerlich als Umschlag.

2. Frostbeulen und Erfrierungen

  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense L.) – Teile: Stängel Anwendung: Aufguss kochen, als wärmender, heilender Umschlag.

  • Stieleiche (Quercus robur L.) – Teile: Rinde Anwendung: Absud kochen für Fußbäder bei Erfrierungen oder Frostschäden.

3. Allergische Reaktionen (z.B. Insektenstiche, Pflanzen)

  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) – Teile: Blätter Anwendung: Zerdrücken und auf Stiche oder Wunden legen.

  • Weiße Taubnessel (Lamium album L.) – Teile: Blüten & Blätter Anwendung: Aufguss als Umschlag bei Juckreiz oder Schwellung.

  • Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum) – Teile: Blätter Anwendung: Tee gegen innere Unruhe & allergische Reaktionen.

  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides L.) – Teile: Junge Blätter Anwendung: Sud aus frischen Blättern, äußerlich auf Insektenstiche.

  • Vogel-Sternmiere (Stellaria media agg.) – Teile: Ganze Pflanze Anwendung: Frisch zerdrücken, auf Ausschläge oder Schürfwunden.

  • Persischer Ehrenpreis (Veronica persica Poir) – Teile: Blätter Anwendung: Zerdrücken & äußerlich bei allergischen Hautreaktionen

  • Bachbunge-Ehrenpreis (Veronica beccabunga L.) – Teile: Ganze Pflanze Anwendung: Umschläge bei Hautausschlägen, Schwellungen.

4. Blasen, Durchfall und Magen-Darm-Probleme

  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia L.) – Teile: Pollen Anwendung: Pollen mit Wasser mischen, bei Durchfall einnehmen.

  • Europäische Portulak (Portulaca oleracea L.) – Teile: Blätter Anwendung: Roh essen oder als Tee gegen Magenbeschwerden.

  • Echter Alant (Inula helenium L.) – Teile: Wurzel Anwendung: Klein schneiden, kochen als Tee gegen Wurmbefall.

  • Echter Vogelknöterich (Polygonum aviculare agg.) – Teile: Blätter & Stängel Anwendung: Tee bei Durchfall & Parasiten.

  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca L.) – Teile: Blätter Anwendung: Tee gegen Durchfall oder leichtes Fieber.

  • Kornellkirsche (Cornus mas L.) – Teile: Früchte Anwendung: Gekocht als Tee oder Kompott gegen Durchfall.

  • Vogel-Kirsche (Prunus avium L.) – Teile: Früchte Anwendung: Direkt essen bei Fieber, Husten, Durchfall.

  • Echte Brombeere (Rubus fruticosus agg.) – Teile: Blätter Anwendung: Tee bei Durchfall, leicht fiebersenkend.

  • Blut-Weiderich (Lythrum salicaria L.) – Teile: Blüten & Blätter Anwendung: Tee bei Magenproblemen.

  • Kleine Braunelle (Prunella vulgaris L.) – Teile: Ganze Pflanze Anwendung: Tee bei Verdauungsstörungen.

  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense L.) – Teile: Blätter & Blüten Anwendung: Tee bei leichtem Durchfall, Hautproblemen.

5. Ermüdung und Überanstrengung (Krämpfe)

  • Waldmeister (Galium odoratum) – Teile: Blätter Anwendung: Tee bei Krämpfen, Schlafstörungen.

  • Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum) – Teile: Blätter Anwendung: Beruhigender Aufguss bei Muskelkrämpfen.

  • Kleine Braunelle (Prunella vulgaris L.) – Teile: Ganze Pflanze Anwendung: Tee bei Erschöpfung und Krämpfen.

  • Wiesen-Salbei (Salvia pratensis L.) – Teile: Blätter Anwendung: Kauen oder Tee bei Muskelverspannung.

  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense L.) – Teile: Stängel Anwendung: Tee oder Umschläge bei Muskelbeschwerden.

6. Wundinfektionen

  • Zitter-Pappel (Populus tremula L.) – Teile: Rinde & Knospen Anwendung: Antibakteriell, zerdrückt auflegen oder als Tee.

  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans L.) – Teile: Ganze Pflanze Anwendung:  Tee oder Umschläge zur Wundheilung.

  • Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare agg.) – Teile: Blüten Anwendung: Frisch zerdrückt oder Tee zur Reinigung.

  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis agg.) – Teile: Blätter Anwendung: Auflegen bei Infektionen.

  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) – Teile: Blätter Anwendung: Zerdrückt direkt auf Wunden.

  • Gänseblümchen (Bellis perennis L.) – Teile: Ganze Pflanze Anwendung: Frisch auf kleine Wunden drücken.

  • Bachbunge-Ehrenpreis (Veronica beccabunga L.) – Teile: Ganze Pflanze Anwendung:  Umschlag bei entzündeten Wunden.

  • Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea L.) – Teile:  Rinde, Blätter Anwendung:  Fördert Wundverschluss.

  • Weiße Fetthenne (Sedum album L.) – Teile: Blätter Anwendung: Gelartig auf Wunden auftragen.

7. Verbrühungen oder Verbrennungen

  • Weiße Fetthenne (Sedum album L.) – Teile: Frische Blätter Anwendung: Direkt auf Haut legen bei Verbrennungen.

  • Kleine Braunelle (Prunella vulgaris L.) – Teile:  Ganze Pflanze Anwendung: Äußerlich bei Verbrennungen.

  • Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera Royle) – Teile: Blätter & Stängel Anwendung: Brei auflegen zur Narbenvermeidung.

  • Persischer Ehrenpreis (Veronica persica Poir) – Teile: Blätter Anwendung: Auf Aufschürfungen und Verbrennungen auflegen.

  • Vogel-Sternmiere (Stellaria media agg.) – Teile:  Ganze Pflanze Anwendung: Auf Verbrennungen oder Sonnenbrand legen.

Harze aus der Natur: Der Geheimtipp für die Heilung von Wunden

Oben haben wir uns mit den besten Wildpflanzen beschäftigt, die dir bei Verletzungen und anderen Beschwerden auf deinen Outdoor-Abenteuern helfen können. Doch die Natur bietet noch ein weiteres wertvolles Heilmittel, das du bei kleinen Wunden oder Kratzern auf deinen Wanderungen nutzen kannst: Harze von Nadelbäumen. Diese natürlichen Substanzen sind nicht nur ein faszinierender Teil der Pflanzenwelt, sondern auch äußerst nützlich, wenn du schnell eine Wunde versorgen musst.

Warum Harze die perfekte Ergänzung zu Wildpflanzen sind

Harze von Nadelbäumen sind das natürliche Pflaster und die Medizin für die Bäume selbst – und genau das können auch wir uns zunutze machen. Wenn ein Baum verletzt wird, fließt Harz aus der Wunde, um sie zu verschließen und vor Bakterien sowie Infektionen zu schützen. Und das Beste: Dieses Harz hat die gleichen heilenden Eigenschaften für uns, die es für den Baum hat! So wie Pflanzen uns mit ihren heilenden Kräften unterstützen, können auch Bäume uns mit ihrem Harz helfen, Verletzungen auf unseren Outdoor-Abenteuern zu behandeln.

Die Heilkräfte der Harze

Kleine Verletzungen in der Natur, sei es ein Kratzer oder eine Schürfwunde, können sich schnell entzünden, wenn sie nicht richtig behandelt werden. Hier kommen Harze ins Spiel! Sie wirken wie ein natürlicher Schutzfilm auf der Haut. Harze sind antiseptisch, verschließen Wunden und schützen sie vor Keimen. Besonders bei Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Trekking, wo du schnell eine kleine Verletzung zuziehen kannst, bieten Harze eine schnelle und effektive Möglichkeit, deine Wunden zu versorgen und vor einer Entzündung zu bewahren.

Stell dir vor, du hast dir beim Wandern an einem Dornenbusch oder Ast eine Kratzwunde zugezogen. Du willst den Weg fortsetzen, aber die Wunde muss versorgt werden. Glücklicherweise wachsen um dich herum die Bäume, deren Harz dir eine natürliche Lösung bietet. Einfach das frische Harz sammeln, auftragen, und schon ist die Wunde versiegelt – geschützt vor Keimen, bis du wieder zu Hause bist.

Die besten Harze für die Wundbehandlung

Hier sind einige der Harze, die du bei deinen Outdoor-Abenteuern am häufigsten finden kannst:

1. Kiefernharz (Pinus spp.)

Kiefernharz ist eines der bekanntesten und am einfachsten zu findenden Harze. Es hat starke antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften und eignet sich hervorragend, um kleinere Schnitt- oder Schürfwunden zu behandeln.

2. Fichtenharz (Picea spp.)

Fichtenharz ist ebenfalls ein ausgezeichnetes Mittel zur Wundbehandlung. Es hilft nicht nur, die Wunde zu verschließen, sondern wirkt auch beruhigend auf die Haut, was es zu einer guten Wahl für gereizte Stellen macht.

3. Lärchenharz (Larix spp.)

Das Harz der Lärche hat ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften und ist bekannt für seine Fähigkeit, das Hautgewebe zu regenerieren. Es eignet sich besonders gut für kleinere Kratzer und Hautabschürfungen.

4. Tannenharz (Abies spp.)

Tannenharz ist besonders effektiv bei der Wundheilung. Es hat nicht nur antibakterielle, sondern auch beruhigende Eigenschaften, die dabei helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen und Entzündungen zu lindern.

Wie du Harz richtig verwendest

  1. Wunde reinigen: Zuerst solltest du die Wunde gründlich mit Wasser reinigen. Entferne Schmutz und Staub, um eine Infektion zu vermeiden.

  2. Harz sammeln: Gehe zu einem Nadelbaum und suche nach frischem Harz an der Rinde. Du kannst es vorsichtig abkratzen oder abschneiden. Achte darauf, dass das Harz nicht zu alt oder getrocknet ist, da es dann weniger wirksam sein könnte.

  3. Harz auftragen: Wenn das Harz zu dickflüssig ist, kannst du es mit etwas Wärme weicher machen. Trage eine dünne Schicht des Harzes auf die Wunde auf. Du kannst es auch mit etwas Pflanzenöl oder Bienenwachs mischen, um es geschmeidiger zu machen.

  4. Wunde abdecken: Decke die Wunde mit einem sauberen Verband ab, um das Harz an Ort und Stelle zu halten. So wird die Wunde weiterhin geschützt, während das Harz seine Wirkung entfaltet.

  5. Regelmäßig erneuern: Wenn du länger unterwegs bist, solltest du das Harz regelmäßig erneuern, um die Wunde bestmöglich zu schützen.

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